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Vortrag von Frau Prof. Dr. Annick De Houwer am 20.09.2021 in den Neuen Kammerspielen

Mehrsprachige Kinder in unseren Einrichtungen: Hürden, Bedürfnisse und Chancen...

Vortrag von Frau Prof. Dr. Annick De Houwer (Direktorin des „Netzwerks für Harmonische Mehrsprachigkeit“ HaBilNet) am 20.09.2021 in den Neuen Kammerspielen


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Vortrag von Frau Prof. Dr. Annick de Houwer

In den 11 Einrichtungen des KITA-Verbundes betreuen wir Kinder mit 25 verschiedenen Herkunftssprachen. Dies stellt eine Bereicherung unserer Sprachenvielfalt dar, ist aber auch eine Herausforderung für die pädagogischen Fachkräfte. Unser Ziel ist sicherzustellen, dass sich alle Kinder wohl und geborgen fühlen und sich dadurch gut entwickeln und lernen können.

Frau Prof. Dr. De Houwer forscht seit Langem zum sprachbezogenen, subjektiven Wohlbefinden von mehrsprachigen Familien und insbesondere zum Sprachenerwerb und zur Mehrsprachigkeit im Kindesalter. Sie betonte in ihrem Vortrag die Wichtigkeit des Erlernens der Herkunftssprache, bevor die Sprache „Deutsch“ gelernt werden kann. Wer in seiner Herkunftssprache gut sprechen und später auch schreiben kann, kann auch gut eine andere Sprache erlernen. Sprache ist ein wesentlicher Teil der kulturellen Identität der Kinder und ihrer Familien und darf nicht ignoriert werde.

HaBilNet unterstützt Forschungsprojekte zur harmonischen Mehrsprachigkeit. Oberstes Ziel ist es, Wissenschaft und mehrsprachige Familien stärker miteinander zu verbinden, um ihnen eine harmonische mehrsprachige Entwicklung zu ermöglichen. Familien und Pädagogen können die viersprachige Internetseite www.habilnet.org/de nutzen, um sich auszutauschen, Projekte und Praxisbeispiele für zu Hause oder die Kita zu finden und wo Antworten auf Fragen zum Thema Mehrsprachigkeit gegeben werden.

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Saal Neue Kammerspiele - Vortrag Frau Prof. Dr. Annick De Houwer am 20.09.2021

Annick De Houwer gab viele praktische Hinweise und Tipps für die Gestaltung des Alltags in den Einrichtungen. So hilft es z. B. „Guten Morgen“, „Bitte“, „Danke“ usw. in den Familiensprachen der Kinder zu sagen, um Familien das Ankommen zu erleichtern. Auch die Auswahl an Materialien, z. B. Musik-CDs oder Bücher in verschiedenen Sprachen machen andere Kulturen erlebbar.

Grundsätzlich geht es darum, eine offene Haltung, Wertschätzung und Interesse an allen Sprachen zu haben. Emphatische Kommunikation mit Unterstützung durch Mimik und Gestik sind hier ein wesentlicher Baustein.


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Frau Bianca Erdtmann (Fachkraft für Qualitätssicherung des KITA-Verbundes) und Frau Prof. Dr. Annick De Houwer

Das Interesse der pädagogischen Fachkräfte war groß. Wir haben uns gefreut, dass auch ein paar Eltern teilgenommen haben. Im Anschluss an den Vortrag wurden viele Fragen gestellt und diskutiert.